CDU Kreisverband Gütersloh

Kinderschutzkommission gegen sexualisierte Gewalt

CDU-Online-Meeting mit Christina Schulze Föcking MdL

„Es gibt leider, was es nicht geben darf“, begann die Landtagsabgeordnete Christina Schulze Föcking das Online-Meeting, zu dem der CDU-Kreisverband Gütersloh eingeladen hatte. Die Fälle in Lügde, Bergisch Gladbach und Münster hätten gezeigt, welch großes gesellschaftliches Problem sexuelle Übergriffe auf Kinder seien. Nach Schätzungen von Experten erleben eine Million Kinder und Jugendliche deutschlandweit sexualisierte Gewalt. Das entspricht circa ein bis zwei Kindern pro Schulklasse.

Christina Schulze Föcking (oben, 2.v.l.) während des Online-Meetings um Thema „Kindesmissbrauch“ mit dem CDU-Kreisverband.Christina Schulze Föcking (oben, 2.v.l.) während des Online-Meetings um Thema „Kindesmissbrauch“ mit dem CDU-Kreisverband.

Schulze Föcking, die auf Einladung des CDU-Kreisvorsitzenden und Landtagsabgeordneten Raphael Tigges virtuell zu Gast bei der CDU war, stellte dar, dass die nordrhein-westfälische Landesregierung daher jetzt große Anstrengungen unternimmt, um sich dem Kindesmissbrauch entgegenzustellen. Ein wichtiges Mittel ist die neu eingerichtete Kinderschutzkommission, in der Schulze Föcking als Sprecherin der CDU fungiert. „Ein weiteres Instrument ist die interministerielle Arbeitsgruppe, in der Vertreter aller Ressorts beteiligt sind“, so die Abgeordnete. „Wir sind damit in Nordrhein-Westfalen Vorreiter in Sachen Kinderschutz. Die dritte Säule ist ein Maßnahmenkonzept, zu dem etwa die Gründung des „Kompetenzzentrums Kinderschutz im Gesundheitswesen“ gehört. Zwei Millionen Euro Landesmittel stellen wir für dieses Kompetenzzentrum zur Verfügung.“

Die Landtagsabgeordnete berichtete, dass sie zu Beginn ihrer Arbeit in der Kinderschutzkommission mit Betroffenen gesprochen habe, um zu erfahren, warum es so schwer ist, aus Missbrauchssituationen auszubrechen. Dabei habe sie von den durchweg schlauen Täterstrategien erfahren, aber auch davon, dass Hilferufe selbst bei zuständigen Stellen mitunter immer noch auf taube Ohren treffen. Teilweise würden die Taten durch den Wegzug von Familien in den Zuständigkeitsbereich eines anderen Jugendamtes vertuscht. „Daher ist das Prinzip „Die Akte folgt dem Kind“ von herausragender Bedeutung für die Verfolgung von Missbrauchsfällen“, so Schulze Föcking. „In Nordrhein-Westfalen gibt es 186 Jugendämter, deren Vernetzung noch verbesserungsfähig ist. Was wir brauchen, ist eine unabhängige Fachaufsicht für Jugendämter.“ Schulze Föcking hat sich von zuständigen Stellen auch zeigen lassen, auf welchen Wegen man im Internet an verbotenes Material kommt. „Erschreckend leicht!“, urteilt sie über die Zugangsmöglichkeiten ins Darknet. Sie hält es daher für wichtig, dass der Polizei die Verkehrsdatenspeicherung erlaubt wird, um Täter im Internet verfolgen und belangen zu können. Immerhin scheinen die neuen Maßnahmen bereits Erfolge zu zeigen, denn die bekannt gewordenen Fallzahlen nehmen in NRW überdurchschnittlich zu. „Das ist insofern als positives Signal zu bewerten, als dass es zeigt, dass immer mehr Missbrauchsfälle aufgedeckt werden“, so Schulze Föcking.