Frauen Union besichtigt Feuer- und Rettungswache in Gütersloh
Nach langer Coronapause hat der Kreisverband Gütersloh der Frauen Union auf Einladung der Kreisvorsitzenden Anja Toppmöller jetzt die Feuer- und Rettungswache in der Kreisstadt besucht. Nach der Begrüßung durch den Leiter der Kreisleitstelle, Ansgar Kanther, erläuterte Feuerwehrfrau Jennifer Bodenburg die Aufgaben der Kreisleitstelle.
Bodenburg berichtete zunächst von den schweren Einschränkungen in der Coronazeit, auch im Rettungsdienst- und Feuerwehrbereich. Es sei aber gerade in dieser Zeit wichtig gewesen, dass die Kreisleitstelle einsatzfähig blieb. Anschließend erläuterte die gelernte Arzthelferin ihren beruflichen Werdegang über den Rettungsdienst zur Feuerwehr. Sie habe sich als Frau in diesem von Männern dominierten Berufsfeld immer gut aufgenommen gefühlt. Zum dienstlichen Ablauf in der Kreisleitstelle erklärte sie, die tägliche Belegung bestehe aus einem Lagedienstführer und fünf Disponenten, die die eingehenden Anrufe entgegennehmen. Drei seien ständig am Telefon, zwei in Bereitschaft. Der Dienst sei in 24-Stunden-Schichten eingeteilt. Die Besuchergruppe erfuhr, dass im Einsatzfall bereits viel mit den Anrufern vor Ort geregelt werde. Die Zeit bis zum Eintreffen des Einsatzwagens werde durch eine mögliche Erstversorgung des Verletzten sinnvoll genutzt.
„Leider wird der Notruf immer häufiger in Fällen missbraucht, wo er nicht nötig ist“, so Bodenburg. „Patienten versuchen sich so eine schnellere Behandlung zu verschaffen. Dies ist, wie die Zunahme von verbaler Gewalt gegen Einsatzkräfte, ein gesellschaftliches Problem.“ Auf die Frage nach dem Stand der Telemedizin erklärte sie, es werde bereits viel mit Fotos und digitalen Informationen gearbeitet, die den Krankenhäusern schon vor dem Eintreffen des Rettungswagens mit dem Patienten zugeschickt werden.
Beim anschließenden Rundgang bekam die Gruppe Einblick in den Leitstellendienstraum, die Atemübungsstrecke, die Rutschstange, um im Einsatzfall von den oberen Geschossen möglichst schnell in die Fahrzeughalle zukommen, den Fitnessraum, die Umkleiden sowie die Halle mit den Einsatzfahrzeugen.