Deittert kehrt auf seinen Hof zurück

Kreis Gütersloh (WB). »Ich habe zu viele Leute gesehen, die den Zeitpunkt verpasst haben, früh genug aufzuhören.« Hubert Deittert, Bundestagsabgeordneter der CDU aus dem Kreis Gütersloh, macht Schluss. Der 67-Jährige will bei der Wahl im Herbst 2009 nicht noch einmal antreten. Jetzt sucht die Kreis-CDU einen neuen Bundestagskandidaten.
Sein Entschluss steht wohl schon länger fest. »Wenn diese Wahlperiode zu Ende geht, bin ich 68 Jahre alt. Dann reicht es«, sagte Deittert gestern. Zwar sei er dann immerhin noch fünf Jahre jünger als Konrad Adenauer, der mit 72 Jahren Bundeskanzler wurde, scherzte Deittert, aber er wolle nichts mehr riskieren oder kaputt machen, was er an politischer Arbeit mit Schwung und Elan in den vergangenen 40 Jahren aufgebaut habe.

Der selbständige Landwirt trat 1964 in die CDU ein und gehört seit 1970 dem Vorstand des CDU-Kreisverbandes Wiedenbrück, seit 1973 des Kreisverbandes Gütersloh an. Von 1994 bis 2005 war er auch Vorsitzender des Kreisverbandes. Deittert war von 1975 bis 1978 Ratsmitglied der Stadt Rietberg. Dort war er auch von 1977 bis 1997 Bürgermeister. Seit 1994 ist er Mitglied des Deutschen Bundestages und war hier von 1998 bis 2002 Obmann der CDU/CSU-Bundestagsfraktion im Petitionsausschuss. Der gebürtige Neuenkirchener ist stets als direkt gewählter Abgeordneter des Wahlkreises Gütersloh in den Bundestag eingezogen. Bei der Bundestagswahl 2005 erreichte er hier 48,9 Prozent der Erststimmen. Das seien alles politische Stationen gewesen, in denen er mit vielen Menschen zu tun gehabt habe. Deittert: »Ich habe viel gelernt, einige Brücken gebaut und Bürgern geholfen. Politik hat mir wahnsinnig viel Spaß gemacht, und das alles ist für mich das größte Erfolgserlebnis.« Noch sei er topfit und er hoffe, das auch in den nächsten Jahren zu bleiben. Und trotzdem sei jetzt der Zeitpunkt gekommen, sich von der großen Politik zurückzuziehen. Langweilig werde es ihm jedenfalls nicht, sagte Deittert. »Immerhin habe ich ja noch meinen Bauernhof.«

Doch wer wird sein Nachfolger? Im CDU-Kreisverband, so Deittert, gäbe es »eine Handvoll Leute«, die für dieses Amt in Frage kommen. Namen oder persönliche Favoriten nannte er nicht. »Ich will ein faires Verfahren, einen transparenten Wettbewerb.« Über das Verfahren und mögliche Kandidaten wird der Kreisvorstand in seiner Sitzung am Montag, 16. Juni, beraten. Es könne durchaus sein, meinte Hubert Deittert, dass es bei der für den 27. Oktober geplanten Nominierung zu einer Kampfabstimmung kommt. Unter Insidern gelten CDU-Kreisvorsitzender Ludger Kaup, der Landtagsabgeordnete Dr. Michael Brinkmeier und Rietbergs Bürgermeister Andre Kuper als heiße Kandidaten. Auf WESTFALEN-BLATT-Nachfrage äußerten sie sich gestern nur verhalten zu ihren Ambitionen. Hubert Deittert: »Ich bin sicher, dass wir den richtigen Kandidaten herausfiltern.«
Herr Frau
Einwilligungserklärung
Datenschutzerklärung
Hiermit berechtige ich die CDU Berlin zur Nutzung der Daten im Sinn der nachfolgenden Datenschutzerklärung.*