Kreis Gütersloh (WB). Der CDU-Kreisvorsitzende Ludger Kaup sucht mit 59 Jahren eine neue berufliche Herausforderung. Der Gütersloher kündigte gestern an, als Nachfolger von Hubert Deittert für den Bundestag kandidieren zu wollen.
Bevor Kaup in den Wahlkampf ziehen kann, muss er von seiner Partei als Bundestagskandidat nominiert werden. Die entscheidende Delegiertenversammlung hierzu soll am 27. Oktober in der Gütersloher Stadthalle stattfinden. »Ich gehe davon aus, dass es mehrere Bewerber geben wird«, sagt der CDU-Kreisvorsitzende.
Derzeit kursieren verschiedene Namen durch den Kreis Gütersloh. Rietbergs Bürgermeister Andre Kuper wird als möglicher Bewerber ebenso genannt wie der Landtagsabgeordnete Dr. Michael Brinkmeier. Er wohnt ebenfalls in der CDU-Hochburg Rietberg. Bereits abgewunken hat NRW-Staatssekretär Günter Kozlowski. »Der Kreisvorstand möchte einen offenen und fairen Wettbewerb«, sagt Ludger Kaup.
Die Kandidaten sollen dem CDU-Kreisverband ihre Bewerbung bis zum 6. August mitteilen. Anschließend ist vom 25. August bis 26. September eine Vorstellungsrunde in den Städte- und Gemeindeverbänden vorgesehen. Außen vor sind im Wahlkreis Gütersloh die Städte Werther und Schloß Holte-Stukenbrock. Dort wählen die Bürger Bundestagskandidaten aus dem Bielefelder bzw. Paderborner Wahlkreis.
Kaup hat die Entscheidung in enger Abstimmung mit seiner Familie getroffen. Sein Immobilienmaklerbüro soll von seinen Söhnen Julian und Elmar geführt werden, sollte er in den Bundestag gewählt werden. Sein Alter sieht der 59-Jährige nicht als Problem an. Ludger Kaup: »Das war ein Punkt, den ich abzuwägen hatte. Ich bin nicht so weit, dass ich mit 65 Jahren einen ruhigen Lebensabend genießen möchte. Die Arbeit in der Politik macht mir Spaß, im Bund kenne ich genügend Leute, um mich schnell einzufinden. Ich fange nicht bei Null an.« Viele Kreischefs säßen im Bundestag. Von einem »Erstzugriffsrecht« wolle er trotzdem nichts wissen. »Es wäre ein Gewinn für die Partei, wenn es mehrere Bewerber gibt«, meint Kaup.